Indien: Patienten in Hütte angekettet
25 Behinderte verbrannten bei lebendigem Leib

Neu Delhi. (dpa) Bei einem Feuer in einer Herberge für geistig Behinderte sind im Süden Indiens gestern 25 angekettete Patienten bei lebendigem Leib verbrannt. Die Hütte stand an einem islamischen Schrein, der im Ruf stand, geistig Kranke heilen zu können.

Nach dem Ausbruch des Feuers reagierten die Betreiber zunächst nicht auf die Hilferufe der gefesselten Menschen, da aus der Hütte häufig Schreie zu hören waren. 15 Männer und 10 Frauen kamen um, fünf Menschen erlitten schwere Verletzungen, vier Menschen wurden vermisst. Als Brandursache kam eine Öllampe in Frage, aber auch Brandstiftung galt als möglich.

Menschenrechtler hatten kritisiert, dass in 15 privaten Herbergen rund um den Schrein in Ervadi im Bundesstaat Tamil Nadu mehr als 1000 geistig Behinderte zum Teil unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht seien. Die Hütte, in der 46 Menschen lebten, bestand aus Holz, Palmblättern und anderen leicht brennbaren Materialien. Die Feuerwehr traf erst nach einer Stunde ein. Vier Betreiber der Herberge wurden festgenommen, die Behörden untersuchten den Vorfall.

Der Schrein ist einem moslemischen Heiligen geweiht. Viele Menschen in Indien glauben, dass geistig Behinderte von bösen Geistern besessen seien. Aus ganz Südindien brachten Familien ihre behinderten Angehörigen nach Ervadi. Die Regionalregierung hatte die Zustände bereits kritisiert und gefordert, dass die Kranken in psychiatrische Kliniken eingewiesen werden müssten. Das war aber noch nicht geschehen.

Frau mit Verkrüppelung gedroht

Polnische Bande erpresste Landsmann

Eine brutale Erpresserbande wurde von der Polizei geschnappt: Fünf Täter, alle polnische Gastarbeiter, wurden festgenommen.

Die Männer hatten einem Bekannten gedroht, dessen Freundin bis zur Querschnittslähmung zu verletzen, falls er ihnen nicht einen versprochenen Arbeitslohn auszahle. Um die Drohung zu untermauern, hatten die Täter die Wohnungstür der 29-Jährigen angezündet.

Vor einigen Monaten waren die Polen nach Deutschland eingereist, hatten aber zunächst keine Arbeit gefunden. Sie baten einen Landsmann um Hilfe, der ihnen umgehend eine Arbeit vermittelte.

Doch als der Job beendet war, verweigerte der 38-Jährige die Bezahlung. Gespräche mit dem Bekannten verliefen ergebnislos - sehr zum Ärger der Gastarbeiter.

"Als die Täter zunächst keine Chance sahen, an ihr Geld zu kommen, änderten sie ihre Vorgehensweise", sagte ein Polizeisprecher: Die Polen wurden zu brutalen Erpressern.

Denn sie bedrohten die 29-jährige Freundin des Arbeitsvermittlers. Sie kündigten an, sie derart zu verletzen, dass sie für immer an den Rollstuhl gefesselt sein würde.

Tage später zündeten die Männer in der Nacht zum 10. Juli ihre Wohnungstür in der Ringstraße in Rodenkirchen an. Danach offenbarte sich die Freundin der Polizei, die Ermittlungen nahmen ihren Lauf.

Am vergangenen Mittwoch wurden die Erpresser in Rath, Sülz und der Innenstadt festgenommen; sie schwiegen aber zu den Vorwürfen.

Doch die Vorwürfe waren zu belastend - so wurden die Männer dem Haftrichter vorgeführt. Die Täter sitzen nun in U-Haft wegen Brandstiftung und Erpressung.

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Sechsjährige fliegt zu Therapie mit Delfinen

Mönkebude (EB/M. Diekhoff). Eine weite und sicher sehr aufregende Reise steht der jungen Mönkebuderin Sophia Storch noch in diesem Herbst bevor. Die Sechsjährige ist mehrfach behindert und vermutlich das erste Kind aus Mecklenburg-Vorpommern das nach Florida fliegen, und in den Genuss einer Delfin-Therapie kommen wird. "Gewusst haben wir von dieser Therapie schon lange", erzählt Sophias Mutter Silvia Storch. "1999 haben wir uns dann eine Herz gefasst." Der Bürgermeister vom nordvorpommerschen Barth, wo die Familie noch bis zum Dezember des vergangenen Jahres wohnte, wurde als Schirmherr für eine Spendenaktion gewonnen und schließlich kamen innerhalb von wenigen Wochen etwa 30 000 Mark zusammen, die von der Familie für die dreiwöchige Therapie aufgebracht werden mussten, denn von den Krankenkassen wird diese Methode wegen der nicht direkt messbaren Erfolge nicht anerkannt.
Sophias Eltern dagegen sind überzeugt davon, dass "etwas passieren" wird. Sie wüssten allerdings noch nicht genau was, da sich die Erfolge der Therapie bei jedem Kind anders zeigen würden.
Damit es dann in wenigen Wochen soweit sein kann, dafür haben die Storchs viel Zeit und Energie investiert, aber auch Erfahrungen gesammelt, an denen sie auch andere teilhaben lassen möchten. "Wenn wir aus Florida zurück sind, will ich eine Selbsthilfegruppe für die Angehörigen von behinderten Kindern ins Leben rufen", sagt Silvia Storch sehr bestimmt. Aber sie wisse auch, dass das nicht einfach werden wird, da sich Eltern oft scheuen würden, in die Öffentlichkeit zu treten. Womit den Kindern natürlich nicht geholfen sei, mahnt die Mönkebuderin. Sie habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele noch zu wenig wissen. Zum Beispiel über den Erlass von Steuern und Gebühren, die Vergünstigungen die den Betroffenen zustünden oder auch wo und wie welche Dinge zu beantragen seien. Über all das könne in einer zwanglosen Gruppe gesprochen werden, und jeder könnte vom anderen etwas lernen, meint Silvia Storch.

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«Superkids»: Michael Schanzes Idee ist den Sendern zu teuer

Wünsche behinderter Kinder für´s ZDF zu teuer...

Berlin (dpa) - Michael Schanzes neues TV-Projekt «Superkids» ist ist den Fernsehsendern zu teuer. «Die Idee fanden alle gut», sagte der 54-jährige Entertainer der dpa. Aber aus finanziellen Gründen sei er bislang nicht auf Gegenliebe bei den TV-Verantwortlichen gestoßen. Schanze, der am Donnerstag ) um 20.15 Uhr zum zweiten Mal «Die Stunde der Stars» fürs ZDF präsentiert, will nach eigener Auskunft aber nicht locker lassen.

«Superkids» sollte Kinder und Jugendliche vorstellen, die trotz eines Handicaps, zum Beispiel wegen einer Behinderung oder anderer ungünstiger Lebensumstände, neuen Lebensmut entwickelt haben und in der Sendung einen Wunsch erfüllt bekommen. Die Idee entwickelte er zusammen mit Christiane Herzog, der vor einem Jahr gestorbenen Frau von Altbundespräsident Roman Herzog. «Jeder Mensch soll fair behandelt werden, egal in welcher Mannschaft er spielt», ist Schanzes Anliegen und Motto dazu.0

An der «Stunde der Stars» erfreue ihm vor allem, dass er auch wieder singe. Der Moderator möchte vor allem nicht «in Schubladen gesteckt» werden nach dem Motto «der kann nur Kindersendungen machen», sagte Schanze, der Ende der 70er Jahre vor allem durch die Kinder-Quiz-Reihe «Eins, zwei oder drei» bekannt wurde, aber auch schon damals Sendungen wie «Eine Welt voll Musik» präsentierte.

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