Mehr Rechte für Heimbewohner

Die rund 850 000 Bewohner von Alten- und Behindertenheimen in Deutschland verfügen künftig über eine verbesserte Rechtsstellung und mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten. Eine entsprechende Novelle des Heimgesetzes wurde im Bundestag bei Enthaltung der PDS-Fraktion mit breiter Mehrheit verabschiedet.

Durch das neuen Gesetz sollen Heimverträge und die damit zusammenhängende Entgeltbemessung transparenter werden. Zudem wird die Mitbestimmung verbessert, indem die Heimbeiräte auch für Angehörige oder Vertrauenspersonen der Bewohner geöffnet werden. Darüber hinaus soll die Qualität der Betreuung verbessert werden, indem jedes Heim künftig einmal pro Jahr auch unangemeldet überprüft werden kann.

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Bequeme Möbel für Ältere und Behinderte

Wenn das Aufstehen mit den Jahren schwer fällt und der Rücken beim langen Sitzen schmerzt, steht bei älteren Menschen häufig der Kauf bequemerer Sessel oder Betten an. Die Möbelbranche scheint die Wünsche der Senioren nach einer komfortablen Einrichtung erkannt zu haben.

Deutlich zeigte dies etwa die Internationale Möbelmesse in Köln 2001, die in der Branche als Trendbarometer gilt. Neben Herstellern von Küchen- und Badprodukten, die Möbel für Menschen mit Einschränkungen seit langem anbieten, beschäftigen sich nun auch Schlaf- und Wohnraumanbieter verstärkt mit der Zielgruppe jenseits der 50.

Komfort bieten die Möbel für das so genannte Best Age vor allem durch Technik. Angeboten werden Schlafzimmerschränke und Nachttische mit automatischer Beleuchtung. «Gedacht wurde auch an das Innenleben der Seniorenbetten», sagt Ulla M. Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef. Bequem seien zum Beispiel höhenverstellbare Lattenroste. Diese könnten in normale Betten gelegt werden und müssen auch dann nicht ausgewechselt werden, wenn der Besitzer zum Pflegefall wird - sie werden dann einfach auf Pflegehöhe heraufgefahren.

«Nur Fliegen kann er noch nicht», begeistert sich die Fachzeitschrift «Geronto Technik» über einen neuen Sessel der Firma Himolla aus Taufkirchen in Bayern. Mit «Cumulus FX10» könne man bequem durch die Wohnung fahren. Stufenlos gesteuert werde der Sessel durch einen leicht zu bedienenden Hebel. Das Modell hat den Angaben zufolge außerdem noch weitere Komfortfunktionen wie eine verstellbare Rückenlehne, eine Fußstütze und die Aufstehhilfe.

Noch nicht serienreif ist ein sprechendes Bett, das auf der Messe Aufsehen erregte. Bei diesem Bett senken sich Kopf- und Fußteil des Lattenrostes mit einer Sprachsteuerung. Es ist besonders gut geeignet für ältere Menschen mit Bewegungeinschränkungen. Das winzige Mikrofon werde in den Nachttisch integriert, sagt Frank Mäder von der Firma Gutekunst in Haiterbach-Oberschwandorf im Schwarzwald. Anders als noch auf der Messe vorgestellt, soll die Technik später unter dem Bett verschwinden. Dieser Komfort koste 600 bis 800 Mark pro Liegeseite mehr.

Ob ältere Kunden solche technisch aufgerüsteten Spezialmöbel überhaupt annehmen werden, bleibt abzuwarten. «Alte Menschen benötigen keine speziellen Seniorenmöbel», meint jedenfalls Helmut Lübke, geschäftsführender Gesellschafter von Interlübke in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen. Denn jedes gute Möbelstück sei griffig und nach ergonomischen Kriterien konzipiert und erfülle damit ohnehin die Bedürfnisse älterer Menschen. Manche Modelle, die speziell für Senioren gedacht sind, wirkten zudem altmodisch und verstaubt - ein «Lächerlichmachen alter Leute», kritisiert Lübke.

Auch Geismann hat wenig Verständnis für das antiquierte Aussehen mancher Seniorenmöbel. Einige Hersteller hätten offenbar noch nicht realisiert, dass die Zielgruppe deutlich jünger geworden sei. Zum «Best Age» gehörten Menschen wie der 66-jährige Udo Jürgens oder die nur fünf Jahre jüngere Tina Turner. In einem Ohrensessel könne sie sich diese Stars nun wirklich nicht vorstellen, so die Möbel-Expertin.

Selbstbestimmt älter werden

Fragen rund um das Älterwerden will ein neuer Ratgeber beantworten. «Selbstbestimmt älter werden» heißt die Informationsschrift der Verbraucher-Zentrale Hessen.

Der Ratgeber behandelt zum Beispiel die Themen «Wohnen im Alter», «Pflege», «Verträge mit Pflegediensten» und «Ernährung im Alter», teilen die Verbraucherschützer in Frankfurt mit. In den einzelnen Kapiteln werden unter anderem Ratschläge zur Auswahl eines Pflegeheims gegeben, Grundkenntnisse über Pflegeversicherung vermittelt und eine Übersicht zu verschiedenen Essensangeboten wie «Essen auf Rädern» vorgestellt.

Der Ratgeber kann für zehn Mark bei den Verbraucherzentralen abgeholt werden. Zum Preis von 15 Mark kann er außerdem per Post mit Verrechnungsscheck oder gegen Rechnung bestellt werden bei der Verbraucher-Zentrale Hessen, Große Friedberger Straße 13-17, 60313 Frankfurt (Tel.: 069/97 20 10 30, Fax: 040/97 20 10 40, E-Mail: infodienst@verbraucher.de).

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